
Der Ultimative Guide zum Cannabisanbau
Grundlagen des Cannabisanbaus
Cannabis anzubauen kann eine äußerst lohnende Erfahrung sein, wenn du die richtigen Schritte befolgst. Egal, ob du ein Anfänger oder erfahrener Gärtner bist, das Verständnis der Grundlagen ist unerlässlich.
Standortwahl und Vorbereitung
Die Wahl des richtigen Anbauorts ist der erste entscheidende Schritt. Es gibt zwei Hauptoptionen: drinnen und draußen. Beide haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Innenanbau hast du die volle Kontrolle über Licht, Temperatur und Feuchtigkeit. Du kannst das ganze Jahr über anbauen, bist jedoch auf eine künstliche Beleuchtung angewiesen. Außenanbau hingegen bietet natürliche Vorteile wie Sonnenlicht, Wind und Regen, jedoch bist du den Jahreszeiten und dem Wetter ausgesetzt.
Für den Anbau drinnen benötigst du einen gut belüfteten Raum. Dies könnte ein Zelt, ein umgebauter Schrank oder ein spezieller Grow-Raum sein. Sorge für eine ausreichende Luftzirkulation und einen guten Luftaustausch. Verwende Aktivkohlefilter, um Gerüche zu minimieren. Bereite den Boden oder das Substrat gut vor, indem du es mit organischen Nährstoffen anreicherst und sicherstellst, dass es gut durchlässig ist. Kokosfasern, Perlit und spezielle Erdmischungen sind ideal für den Innenanbau.
Außenanbau
Beim Anbau im Freien musst du sicherstellen, dass deine Pflanzen ausreichend Sonnenlicht bekommen. Ein Platz mit mindestens 5-6 Stunden direkter Sonne pro Tag ist ideal. Achte auf den Boden: Er sollte gut durchlässig und reich an organischen Stoffen sein. Eine regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten ist wichtig, da du weniger Kontrolle über die Umweltbedingungen hast.
Beleuchtung und Temperatur
Cannabispflanzen benötigen viel Licht, insbesondere während der Wachstumsphase. LED- oder HPS-Lampen sind ideal für den Innenanbau. LEDs sind energieeffizient und erzeugen weniger Wärme, was die Temperaturkontrolle erleichtert. Halte die Temperatur zwischen 20-30°C während des Tages und etwas kühler in der Nacht. Eine gute Belüftung ist ebenfalls wichtig, um Schimmel und Schädlinge zu vermeiden. Ventilatoren helfen, die Luft zu bewegen und die Pflanzen zu stärken.
Beleuchtungsplan
Ein typischer Beleuchtungsplan für die vegetative Phase ist 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit pro Tag. In der Blütephase sollte der Lichtzyklus auf 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit reduziert werden. Dieser Wechsel signalisiert den Pflanzen, dass die Blütezeit begonnen hat.
Feuchtigkeit und Luftzirkulation
Die Luftfeuchtigkeit spielt eine wichtige Rolle im Anbau. Während der vegetativen Phase sollte die relative Luftfeuchtigkeit zwischen 40-70% liegen, in der Blütephase zwischen 40-50%. Zu hohe Luftfeuchtigkeit kann Schimmelbildung fördern, während zu niedrige Luftfeuchtigkeit das Wachstum hemmen kann. Regelmäßige Luftzirkulation hilft, diese Werte zu kontrollieren.
Es kann losgehen: Keimung und Anpflanzen
Die Keimung der Samen ist der erste Schritt. Es gibt verschiedene Methoden, aber die Papiertuch-Methode ist weit verbreitet. Lege die Samen zwischen feuchte Papiertücher, bis sie keimen. Dies dauert normalerweise 24 bis 48 Stunden. Sobald die Keimlinge etwa 2-3 mm groß sind, pflanze sie in kleine Töpfe mit hochwertiger Erde. Halte das Substrat feucht, aber nicht durchnässt, um Wurzelfäule zu vermeiden. Oder bestelle dir deine selektierten Stecklinge direkt in unserem Shop
Alternative Keimungsmethoden
Einige Gärtner bevorzugen die Verwendung von Keimboxen oder verschiedene Substrate wie Eazy Plugs . Diese Methoden bieten eine kontrollierte Umgebung für die Keimung und minimieren das Risiko von Schimmelbildung. Stelle sicher, dass die Umgebungstemperatur konstant zwischen 20-25°C liegt.
Vegetative Phase
In dieser Phase wachsen die Pflanzen schnell und benötigen viel Licht (mindestens 18 Stunden pro Tag). Die vegetative Phase dauert etwa 4 bis 8 Wochen, je nach Sorte und Anbaubedingungen. Achte darauf, die Pflanzen regelmäßig zu gießen und zu düngen, um ein gesundes Wachstum zu fördern. Stickstoffreiche Düngemittel sind in dieser Phase besonders wichtig, da sie das Blattwachstum unterstützen. Beschneide die Pflanzen leicht, um das Wachstum zu fördern und sie buschiger zu machen.
Düngemittel und Nährstoffe
Verwende während der vegetativen Phase einen Dünger mit hohem Stickstoffanteil. Organische Düngemittel wie Wurmkompost oder Fledermausguano sind besonders vorteilhaft. Achte darauf, die Pflanzen nicht zu überdüngen, da dies zu Nährstoffverbrennungen führen kann. Ein gutes Zeichen für eine gesunde Pflanze sind kräftige, grüne Blätter.
Blütephase
Um die Blütephase einzuleiten, reduziere die Lichtstunden auf 12 pro Tag. Diese Veränderung im Lichtzyklus signalisiert den Pflanzen, dass der Herbst naht und es Zeit ist zu blühen. Achte darauf, dass keine Lichtlecks während der Dunkelphase auftreten, da dies die Blüte stören kann. In der Blütephase benötigen die Pflanzen weniger Stickstoff und mehr Phosphor und Kalium. Erhöhe die Düngermenge leicht, um die Blütenbildung zu unterstützen. Regelmäßige Inspektionen helfen, Schädlinge und Krankheiten frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.
Blütenbildung und Harzproduktion
Während der Blütephase solltest du besonders auf die Entwicklung der Blüten achten. Ein erhöhter Phosphor- und Kaliumgehalt im Dünger unterstützt die Blütenbildung und die Harzproduktion. Das Harz enthält die Cannabinoide, die für die Wirkung und den Geschmack verantwortlich sind.
Bewässerung:
Die richtige Bewässerung ist entscheidend für gesunde Pflanzen. Über- oder Unterwässerung können zu Problemen führen. Hier sind einige Tipps:
Wie viel Wasser?
Die Menge an Wasser, die deine Pflanzen benötigen, hängt von mehreren Faktoren ab, einschließlich Größe, Wachstumsphase und Umgebung. Ein guter Ausgangspunkt ist, die oberen paar Zentimeter der Erde trocken werden zu lassen, bevor erneut gegossen wird. Bei jungen Pflanzen ist es wichtig, das Substrat konstant feucht zu halten, da die Wurzeln noch nicht tief genug sind, um Wasser aus tieferen Erdschichten zu ziehen.
Wie oft?
Während der vegetativen Phase sollten die Pflanzen häufiger gegossen werden, da sie schneller wachsen und mehr Wasser benötigen. In der Blütephase kann die Frequenz reduziert werden, da die Pflanzen weniger Blattmasse und mehr Blüten entwickeln. Achte auf Anzeichen von Dehydration wie schlaffe Blätter und passe entsprechend an. Es ist besser, seltener und dafür gründlicher zu gießen, um tiefere Wurzeln zu fördern.
Techniken
Nutze die „Lifting-Methode“: Hebe den Topf an, um ein Gefühl für das Gewicht einer gut bewässerten Pflanze zu bekommen. Wenn der Topf leicht ist, ist es Zeit zu gießen. Verwende Wasser mit dem richtigen pH-Wert (zwischen 6,0 und 7,0), um die Nährstoffaufnahme zu maximieren. pH-Schwankungen können zu Nährstoffsperren führen, wodurch die Pflanzen bestimmte Nährstoffe nicht aufnehmen können, selbst wenn sie im Substrat vorhanden sind.
Gießmethoden
Das Gießen von unten, bei dem die Pflanze das Wasser durch die Drainagelöcher im Topf aufnimmt, kann Wurzelfäule verhindern und die Wurzeln dazu anregen, tiefer zu wachsen. Alternativ kannst du auch eine Tropfbewässerungssystem installieren, um eine gleichmäßige und kontrollierte Wasserversorgung sicherzustellen.
Drainage und Luftzufuhr
Eine gute Drainage ist entscheidend, um Staunässe und Wurzelfäule zu vermeiden. Verwende Töpfe mit Drainagelöchern und achte darauf, dass überschüssiges Wasser abfließen kann. Eine Schicht Kieselsteine am Boden des Topfes kann helfen, die Drainage zu verbessern. Belüfte das Substrat regelmäßig, indem du es leicht auflockerst, um die Wurzeln mit Sauerstoff zu versorgen.
Wasserqualität
Verwende nach Möglichkeit gefiltertes oder entchloretes Wasser, um die Aufnahme von schädlichen Chemikalien zu vermeiden. Regenwasser ist eine hervorragende natürliche Alternative, da es weicher und frei von chemischen Zusätzen ist.
Pflanzenschutz und Pflege
Schädlinge und Krankheiten
Cannabispflanzen können von verschiedenen Schädlingen und Krankheiten befallen werden. Die häufigsten Schädlinge sind Spinnmilben, Thripse und Blattläuse. Regelmäßige Inspektionen und eine saubere Anbauumgebung sind der Schlüssel zur Prävention. Natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Raubmilben können hilfreich sein. Bei Befall können Neemöl oder Insektizidseifen eingesetzt werden. Krankheiten wie Mehltau oder Botrytis (Grauschimmel) können durch eine gute Belüftung und die Kontrolle der Luftfeuchtigkeit verhindert werden.
Vorbeugende Maßnahmen
Stelle sicher, dass deine Anbauumgebung sauber und frei von totem Pflanzenmaterial ist. Vermeide den Einsatz von chemischen Pestiziden, da diese die Qualität der Blüten beeinträchtigen können
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